Ruhani Satsang
– Wissenschaft der
            Seele –
Mein Meister, Hazoor
            Baba Sawan Singh Ji Maharaj, der ein vollendeter
          Heiliger war, hatte immer
          den Wunsch, ein allgemeines Forum zu gründen (Ruhani
            Satsang), wo allen
          Menschen, auch wenn sie sich zu den verschiedensten
          Religionsgemeinschaften und
          Glaubensrichtungen bekennen, die Grundlagen der Spiritualität
          übermittelt und
          sie zu praktischer, spiritueller Arbeit angeregt werden, damit
          sie auf diese
          Weise hier und auch im Jenseits Erlösung und Frieden finden.
Der vollendete Meister bringt den
          suchenden Seelen
          von Gott die Botschaft der geistigen Befreiung, der Hoffnung,
          Erlösung und
          Erfüllung. Solche gesegneten Wesen sind Kinder des Lichts und
          kommen in die
          Welt, um das Licht auf die leidende Menschheit auszugießen.
Was ist Ruhani
              Satsang?
Es ist die Wissenschaft von der
          Seele, dem inneren
          Selbst des Menschen. Es ist die Wissenschaft der praktischen
          Selbstanalyse,
          durch die Selbsterkenntnis und Gotterkenntnis mit der Gnade
          Gottes und des
          lebenden Meisters erlangt werden kann. Trotz intellektueller
          Kenntnisse können
          Weisheit, Wissen und Erfolg auf diesem Gebiet niemals durch
          eigene Kraft und
          ohne Hilfe erworben werden. Kurz: Gott und der Weg zu Gott
          werden durch das
          Licht des Gottmenschen offenbar, der den Gottsucher führt und
          ihm hilft, Gott
          in sich selbst zu erkennen.
Wörtlich bedeutet Ruhani Satsang spirituelle Zusammenkunft, ein
          Zentrum, das die
          reine, spirituelle Lehre der ganzen Menschheit vermittelt.
Die Ziele:
I.     Dem Wahrheitssucher
            werden eingeprägt:
a)   
          Die
          wahren Werte des Lebens; die immerwährende und unwandelbare
          Natur der Seele im
          stets sich verändernden Panorama des Lebens, um zu verstehen:
          „Was vom Fleisch
          geboren wird, das ist Fleisch; und was vom Geist geboren wird,
          das ist Geist.“
b)   
          Die
          höheren Werte des Lebens; die Größe Gottes; die Notwendigkeit
          von Demut,
          Keuschheit, Enthaltsamkeit, Mäßigung und liebenden,
          selbstlosen Dienst an der
          Menschheit.
c)   
          Die
          Ausdehnung des Selbst; indem man die Mitmenschen so wie alle
          anderen Geschöpfe
          als Kinder desselben Vaters liebt, dehnt sich das Selbst aus
          und umfängt die
          Familie, die Gemeinschaft, die Nation, die gesamte Menschheit
          sowie das ganze
          Universum. Man wird ein Weltbürger mit kosmopolitischem
          Ausblick, der die Gnade
          Gottes verdient. „Wer nicht lieb hat, kennet Gott nicht, denn
          Gott ist Liebe.“
II.  
          Die
            dazugehörige Kenntnis über die Wissenschaft der Seele wird
            vermittelt
Die ewige Wahrheit ist in allen
          Religionen dieselbe.
          Sie ist von den Weisen auf verschiedene Art beschrieben
          worden, gemäß ihrem
          spirtuellen Fortschritt. Ein lebender Meister, der ein
          Vollendeter ist und
          völlig vertraut mit allen Aspekten des „Pfades der Meister“,
          kann alle
          scheinbaren Unterschiede erklären.
Das Zeugnis eines lebenden Meisters
          ist immer auf
          eigene Erfahrung begründet, nie auf Hörensagen oder auf
          Bücher.
Die Heiligen sagen: „Oh Pandit
          (einer, der in der
          Religionswissenschaft gut bewandert ist), du und ich können
          unmöglich in
          unseren Schlussfolgerungen übereinstimmen, denn du sprichst
          von Dingen, die du
          in den heiligen Schriften gelesen hast, während ich aus
          wirklicher, eigener und
          bestimmter Erfahrung spreche.“
III. 
          Die
            Praxis der spirituellen Übungen
Die absolute Wahrheit ist nicht
          sichtbar, und die
          Kraft der Wahrheit oder der waltende Gott ist eine vibrierende
          Kraft, die alles
          durchdringt. Ihre ersten Offenbarungen kommen in Form von
          Licht und Ton zum
          Ausdruck. Der Meister-Heilige vermittelt diese Erfahrung und
          hilft der Seele,
          sich über die physische Ebene zu erheben. Die Schriften sagen
          uns, dass wir den
          Worten eines Meister-Heiligen nicht eher Glauben schenken
          sollten, bis er uns
          die wirkliche innere Erfahrung vermittelt, die seine Worte
          erhärtet.
          Aufgeschlossenheit und Empfänglichkeit sind notwendig für die
          Initiation.
          Sobald der erste Kontakt auf der überirdischen Ebene unter
          Führung und mit
          Hilfe des Meisters hergestellt ist, kann der Initiierte in
          jedem beliebigen
          Maße fortschreiten.
Das ewige Tonprinzip wird im
          heiligen Granth Sahib als
          Naam oder Shabd erwähnt, in den Veden als Shruti
          (das, was gehört wird), in den Upanishaden als Udgit (der Gesang des Jenseits), bei den Rishis
          als Akash Bani oder
          Nad (die Stimme vom Himmel), in den Bibel als
          das Wort, im Koran
          als Kalma oder Kalam-i-Kadim (der
          älteste Ruf), in der Philosophie von Zoroaster als Sarosha, in der Theosophie als Stimme
            der Stille und in den anderen alten Lehren als Sphärenmusik.
IV.  Die
            Erfahrung des Todes im
            Leben und die neue Geburt, indem der letzte Feind des
            Menschen, 
                    
          der Tod, besiegt wird
Die Verbindung mit dem göttlichen
          Bindeglied ist
          gegeben, wenn sich die Seele über das Körperbewusstsein (die
          Ebene der Sinne)
          erhebt und auf der übersinnlichen Ebene zu sich kommt. Hier
„Sieht man
          ohne Augen,
Hört man
          ohne Ohren,
Geht man
          ohne Füße,
Wirkt man
          ohne Hände,
Spricht man ohne Zunge,
O Nanak, es kommt durch den Tod im Leben, 
          dass man den göttlichen Willen begreift 
          und der Wahrheit gegenübersteht.“
In anderen Worten: Eine verkörperte
          Seele muss sich
          selbst von den Sinnen, dem Gemüt und den Lebensenergien
          freimachen, von allem,
          was zu grob ist, um mit der Wahrheit in Berührung zu kommen.
Dann wird die Seele so rein, dass
          sie sich mit der
          Meisterkraft, die so subtil und feinstofflich ist, verbinden
          kann. Guru Nanak sagt
          daher:
„Wenn man sich nicht auf die Ebene Gottes erhebt, kann man
          nichts von Gott
          wissen.“
Wenn sich die Seele über das
          Körperbewusstsein
          erhebt, leuchtet sie in ihrer ursprünglichen Reinheit, erlangt
          das kosmische
          Bewusstsein und fühlt sich als bewusster Mitarbeiter am
          göttlichen Plan.
Das Eingehen des Mikrokosmos in den
          Makrokosmos wird
          „Zweite Geburt“ genannt, die Geburt aus dem Geist, die
          unterschieden werden
          muss von der Geburt aus dem Fleisch.
„Es
          sei denn, dass jemand von neuem geboren werde, so kann er das
          Reich
          Gottes nicht sehen.“ 
Joh. 3, 3
Da der Vorgang des Zurückziehens
          der Seele dem
          wirklichen Tod ähnlich ist, erlangt der Initiierte den Sieg
          über den Tod, den letzten
          Feind der Menschheit. Das tägliche, freiwillige Sterben nimmt
          den Stachel des
          Todes fort. Die Schriften aller Religionen erwähnen den Tod im
          Leben:
„Der
          Tod, vor dem die Menschen so große Angst haben, 
          ist mir eine Quelle des Friedens und der Freude.“
Kabir
„Solange
          ein Mensch die Sinnesebene nicht übersteigt, 
          bleibt er dem göttlichen Leben ein völlig Fremder.“
Maulana
          Rumi
„Ich
          sterbe täglich ...“
Paulus
Diese Wahrheiten kennzeichnen einen
          endgültigen Sieg
          des Geistes über das Fleisch, der eine wahre Auferstehung oder
          ein vollkommener
          Übergang von einem Leben in das andere ist.
V.  
          Die
          Verwirklichung des Reiches Gottes im Innern
Das Reich Gottes befindet sich
          nicht außerhalb von
          uns. Seine Schönheit und Glorie liegen im Inneren der
          menschlichen Seele und
          sind der Höhepunkt der spirituellen Reise, zu dem der
          Initiierte durch die
          strahlende Form des Meisters geleitet wird. Es heißt:
„Das
          Reich Gottes kommt nicht durch äußerliche Gebärden ... 
          Denn sehet, das Reich Gottes ist inwendig in euch.“
Luk. 17,
            20—21
Die Kraft des Wortes legt den
          Prozess der karmischen
          Reaktionen (Ursache und Wirkung, Gut und Böse) still.
          Unterstützt durch die
          Kraft Gottes, die sich durch die Gnade des Meisters offenbart,
          arbeitet sich die
          Seele ungehindert vorwärts, der Wirklichkeit entgegen. Dieser
          Zustand größter
          Seligkeit heißt
„Sach Khand“ (die unsterbliche
          Ebene),
„Mukam-i-Haq“ (der Sitz der
          Wahrheit),
„Das Neue Jerusalem“ (wo die
          Christuskraft wieder
          offenbar wird).
VI. 
          Das
            Ende der Suche nach einem wahren Meister
Ein lebender, vollendeter Meister
          ist das ein und
          alles auf dem spirtuellen Pfad. Er ist das größte Geschenk
          Gottes und der
          größte Segen für die Menschheit. Alle Schriften singen
          Loblieder auf den
          Meister der Wahrheit, der von oben den Auftrag hat, jenen
          Seelen zu helfen, die
          sich wahrhaft nach Gott sehnen.
„Ohne
          einen vollendeten Meister kann niemand Gott erreichen, 
          selbst wenn seine Verdienste millionenfach wären.“
Granth
            Sahib
„Es
          ist ein fundamentales Gesetz Gottes, dass niemand auch nur 
          an Ihn denken kann, ohne die Hilfe einer Meisterseele.“
Granth
            Sahib
Der wahre Meister ist tatsächlich
          ein Meister –
          Meister in jeder Phase des Lebens:
„Ein Guru oder
          Meister auf der physischen
          Ebene, wo er spirituelle Lehren erteilt, wie es ein anderer
          Lehrer tun würde.
          Er teilt unsere Freuden und Sorgen und hilft uns bei jedem
          Schritt in unseren
          täglichen Anfechtungen und Drangsalen.
Ein Gurudev oder
          die strahlende
          Form des Meisters, der die Seele auf den Astral- und
          Kausalebenen leitet.
Ein Satguru oder
          der wahrhaftige
          Meister der Wahrheit selbst im großen Jenseits.“
Die Wichtigkeit und Notwendigkeit
          eines kompetenten
          Meisters kann daher gar nicht genug betont werden.
VII.
          Spirituelle
            Meditation
Es wird die natürlichste und
          älteste Form der
          Meditation ausgeübt, die mit gleicher Leichtigkeit von jungen
          und alten
          Menschen praktiziert werden kann, und sie ist unschädlich. Sie
          wird „Sahaj
          Yoga“ (der leichte Pfad) genannt.
Von dem Augenblick an, wo der
          Meister sich der Seele
          annimmt, leitet er sie direkt wie indirekt, sichtbar und
          unsichtbar, auf dieser
          Erde und im Jenseits, im Leben und nach dem Leben und verlässt
          sie nie mehr,
          bis das letzte Ziel erreicht ist.
Einem Meister-Heiligen zu begegnen
          und von ihm
          initiiert zu werden, ist der Gipfel des guten Schicksals und
          der größte Segen
          auf Erden. Der Meister-Heilige hält die Schlüssel zum Reich
          Gottes in Händen.
Wie der Meister das Geschenk Gottes
          ist, so ist Gott
          das größte Geschenk des Meisters; denn durch seine Gnade kann
          man die
          Vereinigung mit Gott erlangen.
Die Schriften bestätigen:
„Ich
          und der Vater sind eins.“
Joh. 10, 30
„Und
          niemand kennet den Sohn, denn nur der Vater; 
          und niemand kennet den Vater, denn nur der Sohn,
          und wem es der Sohn will offenbaren.“
Matth.
            11,27
Folgende fünf Haupttugenden
          sind zu
          pflegen und auszuüben:
1.   
          Gewaltlosigkeit
          anderen gegenüber,
2.   
          Wahrhaftigkeit,
3.   
          Keuschheit,
4.   
          Allumfassende
          Liebe,
5.   
          Selbstloses
          Dienen,
ebenso die folgenden drei
              Reinheitsgebote:
1.   
          Diät
          (strenge vegetarische Lebensweise, ohne Fleisch, Fisch,
          Geflügel, Eier –
          befruchtet oder unbefruchtet – oder Speisen, in denen diese
          Produkte enthalten
          sind; gleicher Weise sind alkoholische Getränke und
          Genussmittel untersagt),
2.   
          Unterhalt
          – eine ehrenhafte Lebensweise,
3.   
          Rechte
          Lebensführung.
KIRPAL
          SINGH
        
        Sawan Ashram, Delhi
(aus: 
            Ruhani Satsang – Wissenschaft der
            Spiritualität)